Trip nach Salamanca
Letztes Wochenende stand mal wieder ein Städte-Trip an – genauer gesagt hat’s uns nach Salamanca verschlagen. Wir liessen uns auch von einigen Warnungen anderer Leute (z.B. einem meiner Arbeitskollegen), dass Salamanca um diese Jahreszeit nicht so partytauglich wie zu anderen Zeiten sein soll (weil gerade Prüfungszeit ist) nicht von diesem schon länger geplanten Vorhaben abbringen. Wir - das waren 10 Deutsche (Susi, Jessi, Peter, Constantin, Andreas, Deike, Franzi, Corinna, Matthäus, ich) und unsere 2 „Quoten-Ausländer“ ;-) (Francesco aus Italien und Suses Intercambio – der Name ist mir ledier entfallen :-(). Es war auch gleichzeitig die letzte (und eigentlich auch erste)) grosse Aktion mit Andreas, mit dem ich in Madrid etliche tolle Party-Abende hatte, da er eine Woche später die Heimreise antreten (musste).
Ich kann es vorweg nehmen - es war mal wieder ein gelungenes Wochenende bzw. eine tolle „Klassenfahrt“ - wie einige Mitreisende schon auf der Hinfahrt festtellten. Diesen Eindruck konnte man tatsächlich gewinnen, wenn man sich die ausgelassene Stimmung im Bus ansah. Verstärkt wurde die ganze Sache noch dadurch, dass wir alle zu zwölft(!) in einem Zimmer, in dem sogar Platz fúr 20 Mann war, einquartiert waren.
Wie sich letztendlich herausstellte, sollten die Salamanca-Kenner mit ihren Prophezeiungen Recht behalten – es waren tatsächlich nicht viele partywütige Salamancaner(?) unterwegs (das galt sowohl für Freitag als auch Samstag Nacht). Hinzu kam noch das v.a. am ersten Tag äusserst bescheiden Wetter - es war kalt, nass und neblig. Trotzdem haben wir natürlich viele lustige Sachen erlebt. In der ersten Nacht zog’s uns, da wir alle sehr hungrig waren, erstmal in ein Restaurant was sich angeblich durch seine (Erasmus-) studentenfreundliche Preise auszeichnen sollte. Das war dann zwar nich so, und auch das Essen war nix Besonderes – weder reichlich noch besonders lecker, aber wir waren zumindest voreerst gesättigt. Dann hatten wir die glorreiche Idee, ein Botellón auf dem Plaza Mayor – also dem zentralen und grossen Platz, der zumeist das Prunktstück einer jeden spanischen Grossstadt ist – mit unserem selbstmitgebrachten Rum und Cola zu veranstalten. Uns war schon bewusst, dass das von den spanischen Behörden – ums mal nett auszudrücken – nicht so gern gesehen (auf gut Deutsch: verboten) ist, aber in unserem jugendlichen Leichtsinn und dem Vertrauen darauf, dass man bei uns Ausländern schon ein Auge zudrücken würde, hat uns das nicht abhalten können. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach nicht allzu langer Zeit hielt auf einmal ein Polizeiwagen neben uns an, und ein Polizist kassierte die noch vorhandenen Alkoholflaschen ein, während der andere „nette“ Herr unsere Ausweise einsammelte. Dann durften wir uns 10 min anhören, was wir eh schon wussten (also dass das in Spanien nicht erlaubt ist; zu allem Überfluss registrierte er auch noch, dass wir einen Spanier dabei hatten und fragte, warum er, trotzdem er das Gesetz kenne, bei diesem „Spass“ mitmache), letztendlich erhielten wir aber alle unsere Ausweise zurück, ohne dass wirklich was passierte. Am meisten schmerzte sein letzter Satz: „Wie kann man auch nur so dumm sein und ausgerechnet auf dem Plaza Mayor ein Botellón machen?“ (also auf gut Deutsch: Wenn schon, dann doch bitte auf einem nicht ganz so öffentlichen Platz ;-)). Tjaja, das fragten wir uns dann auch – schade um den schönen Alkohol... Aber wir können ja auch so Spass haben, und so verschlug’s uns an dem Abend zunächst noch in einen grossen Irish Pub, wo sogar einige von uns das Tanzbein schwingen liessen ;-). Und anschliessend ging’s für Andreas und mich zusammen mit einer Bekannten von ihm und ihrer spanischen Freundin in eine spanische Disco, aus der wir uns dann gegen halb 6 nach Hause schleppten.
Den nächsten Tag war erstmal Sightseeing angesagt, obwohl das Wetter zunächst nicht wirklich dazu einlud (es war immer noch nasskalt und neblig). So wanderten wir ein wenig durch die Gassen von Salamanca, bestaunten das La casa de las conchas (Muschelhaus), suchten und fanden den berühmten kleinen Frosch (der inzwischen zum Symbol dieser Stadt geworden ist) auf der Fassade der Universität von Salamanca (übrigens die älteste Universität Spaniens) und nahmen natürlich auch noch die beiden Kathedralen mit. Am späten Nachmittag wollten dann noch enige shoppen, andere wiederum nur Alkohol für den Abend besorgen. Immerhin konnten wir zeigen dass wir was gelernt hatten und veranstalteten diesmal unser Botellón im Hostel und nicht in der Öffentlichkeit *g*. Am Abend ging dann ein Teil (inkl. mir) Chinesisch essen – der Rest vergnügte sich mit Tapas. Und anschliessend gab’s ein bisschen Bar-Hopping – soweit ich mich erinnere haben wir 5 Bars geschafft, bevor es dann wieder Richtung Hostel ging.
Tja und am Sonntag stand dann nach einem ausgiebigen Frühstück nur noch die Besichtung eines Turmes auf dem Programm, bevor ich dann mit Andreas noch nach ein paar kleinen Souvenirs Ausschau hielten (und in Form von kleinen Salamanca-Frosch- Schlüsselanhängern auch fündig wurden) und wir uns schliesslich auf den Weg zum Busbahnhof machten. Gegen 19 Uhr erreichten wir dann wieder unser geliebtes Madrid.