03 November 2006

Meine neue Wohnung

Am Tag nach besagter Halloween Party hieß es also, mich von meiner alten WG zu verabschieden und in meine neue Bleibe umzuziehen. Noch mit leichtem Kater packte ich den Rest meiner Sachen, die ich am Vorabend nicht mehr geschafft hatte, zusammen und war pünktlich um 12 Uhr fertig. Meine Kaution für den Wohnungsschlüssel (25 €) hatte ich ich schon am Tag zuvor erhalten (meine richtige Kaution in Höhe von 150 € ist hingegen beim Teufel :-( ). Tja, da stand ich nun also mit meinem Koffer und ein paar Tüten (ich schaffte nicht alles mit einem mal, sondern war zwei mal unterwegs, um alle Nachrichten in die neue Wohnung zu transportieren) - war schon komisch: obwohl ich nur 2 Monate dort gewohnt hatte und die meisten anderen erst seit viel kürzerer Zeit da waren, war es doch als ob man sich schon ewig kennt und seine Familie verlässt (natürlich nicht ganz so krass, aber schon irgendwie traurig). Naja, soweit weg ist ja meine neue Bleibe auch nicht (genauer gesagt nur 2 Metro-Stationen), und ich werd immer mal in meiner alten WG "nach dem Rechten" sehen ;-). Außerdem hatte ich ja nun meine neue "Familie", auf die ich mich freuen konnte. Ich wohn jetzt also wie schon angekündigt mit 2 Spaniern - Juán und Jesus *g* - zusammen. Beide sind ungefähr in meinem Alter und arbeiten. Juán spricht einigermaßen gut Englisch, Jesus eigentlich nur Spanisch (was für mich und mein Spanisch ja eigentlich nur gut sein kann :-)). Jeder hat sein eigenes Zimmer (sogar mit Mini-Balkon :-)), darüber gibt's ein leerstehendes Zimmer (für den Fall dass der Vermieter mal vorbei kommt um bei uns übernachten, weil er eigentlich in 'ner anderen Stadt wohnt; darüberhinaus nutzen wir es als Bügel- und Abstellraum), eine Küche , die sogar noch etwas größer als die in Gran Vía ist - was aber nicht wirklich schwer ist *g*, ein Bad (für Jesus und mich, Juán hat sein eigenes Bad im Zimmer integriert) und ein relativ großes Wohnzimmer. Sind eigentlich komplett ausgestattet mit Herd, Ofen 8den gab's in gran Vía auch nicht), Mikrowelle und Waschmaschine - und Telefon und Internet (WiFi) gibt´s auch. Alles ist schön sauber (nicht übertrieben, aber in Gran Vía sah's halt manchmal grad in der Küche auch ganz schön saumäßig aus), und ich fühl mich richtig wohl. Abends, wenn ich von Arbeit nach Hause komme, nehme ich mir jetzt auch meist die Zeit ein bissl was zu kochen und dann gemütlich mit den beiden (so sie denn da sind - Jesus musste z.B. eine Woche lang jeden Tag um 10 Uhr abends auf Arbeit!) ein bissl zu quatschen, essen und fern zu schauen.

Was mich an dieser Bude aber auch gereizt hat, war die Umgebung. Nicht so laut und hektisch wie in Gran Viá, doch trotzdem nicht zu weit ab vom Schuss (nach Sol kann man in 25 min zu Fu
ß laufen), so lebt sich's doch ganz angenehm. 200m von unserem Eingang entfernt liegt ein Rieseneinkaufs-, Sport- und Bürogebäude mit ca. 40 Geschäften (inkl. Fitnessstudio, 8 Tennisplätzen und einer Schwimmhalle), was allerdings erst zumTeil fertigggestellt ist - aber der Lebensmitteldiscounter, ein Bäcker, Burger King, ein amerikan. Restaurant und das Fitnesstudio haben schon geöffnet, was will man mehr :-). Auch sehr schön ist, dass sich in nächster Umgenung gleich mehrere kleine Parks befinden, die gerade am Wochenenden mit nach Entspannung suchenden (südamerikan.) Spaniern überfüllt sind, die Volley-, Fuß- und Basketball spielen, und die auch zum Joggen einladen (sollte ich denn endlich mal wieder etwas Zeit dazu finden). Und wie schon in 'nem anderen Post erwähnt, ist das Heimstadion von Athlectico Madrid (Vicente Calderón) auch nur einen Katzensprung entfernt - von einem Berg neben dem Einkauszentrum kann man sogar in das Stadion hineinschauen (wenn auch nicht aufs Spielfeld - leider *g*). Dazu bin ich jetzt in 'ner Ecke, wo es jede Menge kleiner Kneipen (zum Fußballschauen z.B. *g*) und einige der besten Tapas-Bars Madrids gibt. So ist z.B. "La Esquina de Eusebio" - von anderen Madrid-Besuchern zu der besten Tapas-Bar Madrids gewählt - nur ca. 5 min von meinem Zuhause weg - und wirklich sehr zu empfehlen. Das Bier kostet dort 1,20 € - und dazu gibt's so viele Tapas wie man möchte ("nur" belegte "Schnittchen", dies allerdings in allen möglichen Variationen von vegetarisch über Wurst zu Fisch), und ständig werden neue Tabletts herausgereicht. V.a. die Schnittchen mit Schinken sind innerhalb von Sekunden vergriffen - darauf stehen die Spanier halt. Desweiteren gibt's jede Menge sog. Chino-Shops - also Shops, die von Asiaten betrieben werden, wo man Obst und Gemüse sowie das Nötigste an Lebensmitteln, Knabberzeug und Alk kaufen kann und die meist bis weit nach 11 Uhr nachts geöffnet haben. Hab schon den Chino meiner Wahl gefunden, wo ich ab und zu meine Äpfel oder Weintrauben (und wenn mal Not am Mann ist, auch mal ein Bierchen) kaufe - inzwischen kennt mich die gute Frau und versucht mich hin und wieder in ein kleines Gespräch zu verwickeln. Was sich leider etwas verschlechtert hat ist mein täglicher Weg zur Arbeit - da bin ich sozusagen vom Regen in die Traufe geraten ;-). Von den 2 mehr zu fahrenden Stopps und einmaligem Umsteigen in "Principe Pio" (was nicht wirklich ein Problem ist, da man hier nur 10 m rüberlaufen muss im Gegensatz zu fast allen anderen Metro-Stationen; und zur Rush Hour kommen die Metros auch alle 2 min) sowie den 7 min Fußmarsch von Wohnung zur Metro (hier war ich in Gran Vía mit 2 min Weg wirklich verwöhnt) mal abgesehen, kommen manchmal so viele Menschen auf einmal an (gerade montags früh ist es unglaublich) - und gleichzeitig kommt mal 8 min keine Metro (was zur Rush Hour eigentlich nicht sein sollte, aber es kommt halt vor), dass es in heillosem Chaos endet. Da muss man dann mal 1, 2 Metros fahren lassen und stürzt sich todesmutig in die nächste (obwohl schon hoffnungslos überfüllt), weil irgendwie muss man ja zur Arbeit kommen. Aber wenn man hier erstmal drin ist, ist das Gröbste überstanden - in die zweite Metro kommt man eigentlich immer ohne Probleme.

1 Comments:

At 11:20 PM, Anonymous Anonym said...

na endlich schreibst du mal wieder was. schön zu lesen, was du so alles erlebst. werde wieder richtig nostalgisch, neidisch. so, wie es ausschaut, kann ich vielleicht von meiner uni für ein paar tage im januar nach porto, von wo aus ich dann nach madrid weiterreisen würde. mal sehen. melde mich dann auf jedenfall noch rechtzeitig. eine schöne zeit noch,
martin

 

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