Mein Leben und ich
An dieser Stelle soll mal ein Post folgen, der nicht irgendeinen speziellen Tag oder Ereignis beschreibt, sondern ganz allgemein mein tägliches „stinknormales“ Leben hier in Madrid. Hab mich inzwischen ganz gut eingelebt. Früh zwischen halb und um 8 (je nachdem wie lange der vorherige Abend ging und wie oft ich wieder einnicke) raff ich mich irgendwie auf, geh schnell duschen und bereite mir noch irgendwas für’s Mittagessen vor (z.B. Sandwiches). Dann geht’s ab in die Metro (meist eingequetscht wie ’ne Sardine, aber trotzdem macht mir Metro fahren irgendwie Spaß), und gegen 9 bin ich dann auf meiner Arbeit. Dort wird dann 9 ½ h (inkl. 1 ½ Stunde) mehr oder weniger hart gearbeitet, bevor es halb 7 abends wieder per Metro in die WG geht. Montag und Dienstag sind Ausnahmen, da hau ich nämlich schon um 17 Uhr ab in Richtung „Casa Encendida“, wo ich an diesen beiden Tagen an jeweils 1 ½ Stunden Spanisch-Sprachunterricht (selbst organisiert) teilnehme. Das Ganze für einmalig 15 € Anmeldegebühr (plus ein Lehrbuch, was mich 21 € im Buchhandel gekostet hat), und setzt vom Niveau her genau dort an, wo ich nach 3 Monaten Anfänger-Kurs in Dresden aufgehört hatte. Mit anderen Worten: Perfekt! Geh dort zusammen mit Anja (wohnt in meiner WG) und Florian (wohnte mal in meiner WG) hin – ansonsten sind dort alle Altersgruppen (von 18 bis 60) und Nationalitäten (Polen, Bulgarien, Tschechien, USA, Brasilien, und Deutsch natürlich ;-)) vertreten. Unser Lehrer José Luis ist supernett und wiederholt auch Sachen mal, wenn Leute wie ich einige Vokabeln noch nicht kennen bzw. zu schnell gesprochen wurde. Ich denke mit Hilfe dieses Sprachkurses wird mein Aufenthalt sprachtechnisch vielleicht doch noch ein Erfolg…
Wenn ich dann gegen 7 (manchmal auch etwas später) nach Hause komme, stehen entweder Einkäufe, neuerdings wieder etwas Laufen im nahe gelegenen Parque del Oueste (obwohl das Terrain sch*** ist – zuviel bergauf und –ab) oder ganz einfach Abendbrot an. Irgendjemand zum Quatschen ist immer da, und meistens ein ganzer Haufen ;-). Dann werden kurz die Neuigkeiten des Tages ausgetauscht, und das Abendprogramm festgelegt. Die ersten 3 Wochen waren besonders krass – da hatte ich echt meist gerade so ein bisschen Zeit etwas zu essen bevor es dann auch schon wieder los irgendwo hin ging (und das, nachdem ich die 6 Wochen vor Madrid mein soziales Leben aufgrund Belegarbeit und Prüfungsvorbereitung fast komplett eingestellt hatte ;-) – war aber eine echt willkommene und dringend notwendige Umstellung :-)). Inzwischen hat sich’s etwas normalisiert – und es geht „nur“ noch ;-) 4 bis 5 mal die Woche abends weg. Beliebte „Pilgerstätten“ an „normalen“ Tagen sind schon erwähnte (Tapas-)Bars „Museo del Jamon“ oder „El Tigre“ („Benis Bar“ ist ja leider aus bekanntem traurigem Anlass geschlossen worden), Kino (haben z.B. „Break up“ oder „World Trade Center“ jeweils in Originalsprache (Englisch) mit spanischen Untertiteln gesehen – würd jetzt gern noch „Deutschland - Ein Sommermärchen“ sehen; aber keine Ahnung ob das hier in Madrid irgendwo kommt) oder irgendwelche Sportbars, wo wir schön die Chamipons League- oder Nationalmannschafts-Spiele (sogar Deutschland!) gucken können. Ab und zu geht’s natürlich auch mal tanzen in - so hat sich hier z.B. schon donnerstags das „Palacio“ als unsere „Stammdisse“ eingebürgert, da ist „internationaler Studentenabend“ (alle rennen mit ’nem Schildchen rum, wo ihr Heimatland drauf steht – bei mir also Australien *g*) und bis 11.30 pm (mit entsprechendem Gutschein) freier Eintritt. Allerdings sind die Getränkepreise für Normalsterbliche (von denen es hier anscheinend nicht so viele gibt ;-)) nicht wirklich erschwinglich. Das heißt dann also immer vorher zu Hause vorglühen. A propos: Muss aufpassen, dass ich hier nicht zum Alkoholiker mutiere ;-): Aber was hier so gut wie täglich an Bier die Kehle runter fließt, trink ich in Deutschland höchstens ein- oder zweimal die Woche, wenn’s auf Party geht. Aber das Bier schmeckt her aber auch erstaunlich gut und ist mit 1 € pro Liter eigentlich auch ganz erschwinglich. Komischerweise ist es den Geschäften in Spanien gesetzlich verboten, nach 22 Uhr Alkohol zu verkaufen (was auch so befolgt wird). Aber zum Glück gibt’s ja die Chinesen, die in ihren Shops oder einfach auf der Straße den guten Gerstensaft auch noch später verkaufen. Nur für alle Fälle *g*…
2 Comments:
Und der Matze schreibt und schreibt und schreibt - hatte er doch anfangs gesagt, dass es diesmal weniger wird als von Australien. Ich glaube, du hast bisher schon die Summe aller Australien-Emails ueberschritten. Aber wie auch immer, macht immer riesig Spass deine neuen Berichte zu lesen. Mir fehlen nur hier und da ein paar Bilder. Zum Beispiel kann ich mit den ganzen Namen nicht viel anfangen... ;-)! Trotzdem weiter so!
Freut mich dass es dir gefällt - kann das Kompliment nur zurückgeben :-), verfolge deinen Blog auch mit großem Interesse. Und das mit den Namen ist eher für mich, wenn ich später mal meinen Aufenthalt rekapituliere - überlies es einfach ;-)...
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