Meine Arbeit

Letzten Freitag war dann auch mein erster Arbeitstag. Ich wusste schon ungefähr wo's war, da wir mit Teresa schon tags zuvor mal in der Gegend waren; und zwar nördlich vom Zentrum, in der Paseo de la Castellana - einer sehr breiten Straße, wo sich die meisten Firmen in Madrid angesidelt haben. Mit Metro sind es 5 Stationen (und ich bin umzingelt mit Metro-Stationen rund um meine Unterkunft :)), in ca. 15 min. bin ich da. Das ist echt super, schließlich müssen einige meiner Mitbewohner täglich eine gute Stunde auf Arbeit fahren und abends die gleiche Strecke zurück wieder zurück. Aber das genialste ist echt die Gegend dort. Es ist alles sehr schick und groß, aufgrund dass es halt eher ein nobles Geschäftsviertel ist, und weil man in direkter Umgebung zu einigen wichtigen Einrichtungen wie z.B. dem spanischen Verteidigungsmuseum und - jetzt kommt's - dem Santiago Bernaubeu Stadium (also der Heimstätte von Real Madrid) ist. Ja genau: Wenn ich aus "meinem" Büro rausschaue, blicke ich direkt auf's Bernabeu Stadium (auf der anderen Straßenseite, ca. 200 m von meiner Arbeit entfernt) - ist das nicht genial? Also der Besuch ist natürlich auch schon fest eingeplant - leider sind die Preise ganz schön gesalzen... (aber angeblich gibt's für die ersten Runden der Champions League stark ermäßigte oder sogar ganz kostenlose Tickets - mal sehen ob man da irgendwie rankommt). Aber jetzt nochmal zu meiner Arbeit: Bin da also am Freitag morgen um 9 (mit Teresa) aufgekreuzt - richtig fein herausgeputzt mit Hemd, Anzug und Krawatte und war mal gespannt, was da nun so kommen würde, weil mehr als den Namen der Firma (und deren Internet-Adresse wusste ich im vorhinein auch nicht). Erster "Schock": Es war außer der Sekretärin und einem weiteren Praktikanten niemand da. Dies ist aber normal, da zum einen vor um 9 sowieso niemand da ist, zum zweiten gerade Urlaubszeit ist (im Juli und August ist es in Madrid so heiß mit über 30° Durchschnittstemperatur(!), dass die meisten Leute einfach nur raus wollen und Urlaub irgendwo an der Küste machen; und im September kommen die alle zurück) und schließlich haben wir in unserer Firma auch etliche Mitarbeiter, die fast nur unterwegs sind bei Kunden, um denen unsere Produkte schmackhaft zu machen. Nun gut, nach und nach trudelten noch 3 weitere Leute (darunter der Geschäftsstellenleiter sowie mein Betreuer) und eine weitere Praktikantin ein. Nun der zweite und weitaus herbere "Schock": Die Leute (v.a. mein Betreuer) sprechen nur sehr gebrochen Englisch (außer der Büroleiter, aber der kann mir halt nicht bei technischen Fragen weiterhelfen). Aber das wird sich schon im Laufe der Zeit einspielen – entweder sein Englisch wird besser oder mein Spanisch *g*. Die beiden anderen Praktikanten helfen mir auch trotz ihrem nicht ganz so guten Englisch auch sehr gut weiter, sodass ich mich trotzdem eigentlich sehr wohl fühle, gerade weil alle sehr nett und locker sind. Auf jeden Fall wurde mir die zunächst die große Philosophie von IntegraNova erläutert und jetzt mach ich mich selbst erstmal mit ein paar Dokumentationen und Tutorials mit der ganzen Sachen vertraut. Typisch spanisch: Keiner weiß so richtig, wie lange ich eigentlich arbeiten muss (ich leider auch nicht, ich bin allerdings von 8 h täglich ausgegangen) – sodass ich am Freitag schon wieder nach 5 h um 1 Uhr abdampfen konnte (auf einmal waren alle Manager zum Mittagessen weg, und die beiden anderen Praktikanten arbeiten immer nur 5 h – sodass mich mein Betreuer auch erstmal nach Hause geschickt hat). Montag um 9 geht’s dann weiter, ich hoffe dass ich dann noch ein paar Vertragsdetails klären kann (v.a. kohletechnisch – bin echt auf das Geld angewiesen, und Madrid ist schw*****teuer). Auf jeden Fall brauch ich nicht mehr in Krawatte erscheinen *juhu*, die meisten Leute dort laufen auch „nur“ in normaler Kleidung rum. Mir wurde sogar angeboten, dass ich mein Arbeitsnotebook mit nach Hause nehmen kann – aber ja nicht um am Wochenende zu arbeiten, das sei strengstens verboten *haha*.