04 September 2006

Die Stadt

Da mein Praktikum erst am Freitag begann, konnte ich die Zeit bis dahin also nutzen, um mich mit Madrid vertraut zu machen. Zunächst einmal vorweg: Hab selten eine dermaßen hektische und laute Stadt erlebt. Ständig hupt und pfeift es hier, fast ununterbrochen hört man die Sirenen von Polizei und Krankenwagen. Und natürlich ist alles voller Menschen. Egal ob mittags um 12 (trotz der barbarischen Hitze) oder nachts um 4 - hier ist man nie allein, da ist ständig Trubel angesagt. Gerade nachts ist es unglaublich, was hier für Massen unterwegs sind, aber klar, wenn man tagsüber sich möglichst ruhig verhält um der Sonne aus dem Weg zu gehen, muss ja noch Energie für die Nacht da sein :).

Hab inzwischen schon ein paar schöne Ecken von Madrid gesehen (hauptsächlich rund um die Gegend, wo ich wohne). Da wären z.B. der Königspalast (einfach riesig und beeindruckend), der Puerta del Sol (kurz: Sol; zusammen mit dem Plaza Mayor das "Herz" Madrids mit dem Nullpunkt, von wo aus alle Entfernungen gemessen werden), der Parque del Retiro, ein wunderschöner Park zum Erholen, mit einem See in der Mitte mit Millionen von Goldfischen - und sogar Rudern kann man hier und noch so viel mehr.... Alle diese Plätze sind (wie der Rest von Madrid) meist überfüllt mit Menschen, aber es herrscht eine sehr angenehme, ausgelassene Stimmung . Hatte auch das Glück, dass Teresa (das Mädel, dass mich vom Flughafen abgeholt hatte) die ersten Tage noch viel Zeit genommen hat um mir viele schöne Plätze in Madrid gezeigt und gleichzeitig versucht hat, mich ins spanische Leben einzuführen - dass tägliche Cana = ein kleines Bier) in einer Bar gehört da auf jeden Fall dazu. Leider hat sie die nächsten 3 Wochen Prüfungen, aber ein Camping-Trip an die Küste im Nord-Osten von Spanien ist schon in Planung :).
Donnerstag und gestern abend konnte ich auch schon einen ersten Eindruck vom Madrider Nachtleben gewinnen - echt krass was hier los ist. Es beginnt meist damit dass man ein bisschen zu Hause "vorglüht" oder sich mit ein paar Freunden in einer Bar auf ein paar Tapas und ein paar Bier trifft. Dann geht's durch die Straßen, immer auf der Suche nach einer Bar oder Disco. Dazu stehen immer ein paar Anlocker (so will ich sie mal bezeichnen *g*) auch ein paar Straßen weiter, die versuchen, Leute in ihre Lokalität zu locken. Mit denen geht man dann mit (manchmal muss man erst noch ein bisschen verhandeln; da bin ich immer froh wenn spanischsprechende Leute mit dabei sind :)) und dann erhält man freien Eintritt und oftmals noch einen Shot (nicht sehr groß, aber immerhin) . Da wie gesagt zu früher Stunde (was hier so bis ca. halb 2 bedeutet *g*) viele Sachen noch leer sind, endet es meist in einer Art Bar-Hopping, wo man einige Shots abgreift, bevor man dann richtig irgendwo hängenbleibt. Es ist absolut nicht ungewöhnlich, wenn der Abend erst gegen 6 Uhr früh oder noch später endet, aber so lange gings bei mir noch nicht... Freitag abend sind wir schließlich im "Joy" (eine Mega-Diskothek nahe Sol) gelandet. Die Location (ein umgebautes Theater) und die Gogo-Tänzerinnen waren absolut beeindruckend - leider war der Männer-Anteil dann doch ziemlich hoch (Deutschland lässt grüßen). So gings dann gegen 4 wieder Richtung Unterkunft. Allgemein muss ich aber sagen: Rein mädelstechnisch kann man's hier ganz gut aushalten - eine Schönheit reiht sich an die nächste *g*...