12 Oktober 2006

Alles wird anders (1)

Und das gleich in doppelter Hinsicht. Zum einen wohnungstechnisch. Ich hab mich nun nach langem Hin und Her und Abwägen der Vor- und Nachteile dazu durchgerungen, meine „Massen-Unterkunft“ zu verlassen und nach einer anderen WG zu suchen. Hauptärgernis der aktuellen Bleibe: die Vermieterin! Wir sind nur am Aufregen über diese Frau und ihr Verhalten. Wenn’s um ihr Geld geht, ist sie immer sofort zur Stelle und rückt notfalls auch persönlich an, doch unsere Belange gehen ihr auf deutsch gesagt am A**** vorbei. Beispiele gefällig? Seit meinem Einzug ist eine der 3 Duschkabinen beschädigt, was wir auch immer wieder bemängelt haben. Passiert ist bis heute nur wenig (es wurde notwendig mit Klebeband geklebt *haha*…). Selbiges gilt für eine Kühlschranktür. Oder dann haben wir mitbekommen, dass während unserer Abwesenheit (also während wir auf Arbeit oder in der Uni waren), anderen Interessenten unsere Zimmer gezeigt wurden (das ist das nächste Problem: Wir können unsere Zimmer nicht abschließen!). Und Höhepunkt war, dass ohne vorherige Absprache einfach von einigen Leuten die Sachen aus dem angestammten Zimmer „entfernt“ und auf den Flur gestellt wurden, und abends dann in ein anderes Zimmer in der WG „umgezogen“ werden musste. Ja es geht sogar soweit, dass Leute in eine komplett andere Wohnung umziehen mussten und müssen (unsere Vermieterin besitzt nämlich einige Apartments in Madrid). Wir haben null Rechte, und das kotzt mich echt an. Aber wir sollen uns schön an alles halten! So wurde vor 2 Wochen (1 Tag nachdem Martin aus unserer WG ausgezogen ist und seine geplante Abschiedsparty durch Gabriel, die ausführende Hand von Maria, kurzfristig gestoppt wurde) an jede(!) der 10 Zimmertüren eine Liste mit (willkürlichen) Regeln gehängt. So dürfen sich neben dem üblichen Kram wie keine Drogen, leise sein usw. z.B. nach 23 Uhr keine WG-fremden Personen mehr hier aufhalten oder ab 24 Uhr darf nicht mehr telefoniert werden! Was für ein Quatsch ist das denn? Und dieser Gabriel taucht hier nun öfters mal auf, um das Einhalten der Regeln zu kontrollieren. Schöne Sch*** (zum Glück bin ich meist eh nicht da). Dann gibt’s natürlich noch ein paar andere Dinge, die mich stören – die da wären: 1 kleine Küche (3 x 3 m Grundfläche, ohne (Kühl-)Schränke, Waschmaschinen und Herd gerechnet) für im Moment 18 Mann ist einfach zu klein. Abends bilden sich Schlangen am Herd, die Waschmaschinen sind ständig belegt und an den Tisch passen max. 3 Leute zum Essen (oder im Netz surfen). Da haben wir gleich das nächste Problem: Wir haben zwar WiFi in der Wohnung, doch nur in den Zimmern rund um die Küche. Bis zu meinem Zimmer reicht der Empfang nicht. So muss ich (und einige andere), um ins Internet zu kommen, meinen Laptop immer ins (mit 4 x 3 m ebenfalls sehr kleine) Wohnzimmer schleppen. Schließlich ist es natürlich auch nicht gerade ideal, dass man sich ein Zimmer mit jemand anderem teilen muss. Von null Privatsphäre mal abgesehen ist es gerade früh, wenn man aufsteht, immer extrem nervig, dass man den anderen durch Anschalten des Lichts aufweckt (oder halt aufgeweckt wird). Letzteres war für mich den ersten Monat eigentlich gar kein Problem, aber seit ich seit 2 Wochen einen neuen Mitbewohner hab (Emanuelle aus Italien), bin ich derjenige, der eher aufsteht – und mir ist es sehr unangenehm, dass er, obwohl ich superleise bin und auf alles aufpasse (was nebenbei gesagt supernervig ist), trotzdem immer aufwacht. Last but not least werde ich in dieser Wohnung, obwohl ich die Leute alle sehr mag (und ich auf jeden Fall in Kontakt bleiben will mit allen), mein Spanisch wohl nicht wirklich voranbringen, da wir uns wie gesagt meistens in Englisch (oder noch schlechter: Deutsch) unterhalten. Ich weiß zwar noch nicht, was mich diesbzgl in einer neuen WG erwartet, aber meine Hoffnung ist schon, vielleicht mit ein paar „echten“ Spaniern zusammen zu ziehen. Dazu heißt’s die nächsten Wochen fleißig Wohnungen raussuchen und besichtigen (also nicht wundern, wenn in den kommenden Wochen vielleicht nicht so viel Neues im Blog dazukommt, aber Wohnungssuche geht vor), aber ich bin ganz zuversichtlich, dass es klappt (hab schon von vielen positive Beispiele gehört). Leider war ich am Anfang so blöd gleich für die ganze Zeit (also bis Ende März 2007) den Mietvertrag hier zu unterschreiben, und jetzt will mir die gute Frau Vermieterin meine 150 € Kaution (mit denen wir als IAESTE-Studenten noch gut bedient sind – normalerweise wird eine komplette Monatsmiete fällig) wegen vorzeitigen Auszugs nicht zurückzahlen (obwohl ich hier halt 1 Monat vorher Bescheid gegeben hab und ich weiß, dass sie sich vor Einziehwilligen für die Wohnung kaum retten kann). Und meines Erachtens wird ’ne Kaution doch wohl eher im Falle einer Beschädigung bzw. Wertminderung der Wohnung einbehalten – was natürlich meinerseits nicht stattgefunden hat. Hab ’ne ziemlich lange Email an die Vermieterin geschrieben, in der ich auf Rückzahlung der Kaution bestanden hab – hab aber nur ’ne Email mit patzigen Antworten gekriegt. Hätte nicht übel Lust, die Polizei oder sonst jemand einzuschalten, aber letztendlich weiß ich nicht, wohin dass mit meinem dürftigen Spanisch führen wird; und so werd ich wohl auf meine Kaution verzichten müssen, anderen aber dafür von dieser Vermieterin wo es nur geht abraten.

1 Comments:

At 6:37 PM, Anonymous Anonym said...

Hi, lieber matze!

hab jetzt endlich deinen blog entdeckt! ist ja nen halber roman, aber dann muß ich net selber nach spanien fahren sondern kanns bequem von zu hause "erleben"... :))

freu mich auf ein wiedersehen! wüsch dir viel spass im bunten madrid, auch im winter!

Liebe Grüße aus stutte!Jana

 

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