Auf Wohnungssuche
Wie schon in einem vorherigen Post angekündigt, hab ich mich vergangene Woche intensiv um eine neue Bleibe hier in Madrid gekümmert. So schön so viel Trubel und Party für eine gewisse Zeit sind – auf die Dauer ist das einfach nix. Und mein Hauptanliegen war wie gesagt, der bekn*** Vermieterin zu entkommen. Also machte ich mich daran, geeignete Wohnungen rauszusuchen. Natürlich besteht die Möglichkeit, Annoncen aus Zeitungen oder Anschläge an irgendwelchen Schwarzen Brettern zu durchforsten, am bequemsten und erfolgversprechendsten schien mir jedoch der Weg über Wohnungsbörsen im Internet. Als größtes Handicap - so dachte ich - würde sich mein nicht gerade berauschendes Spanisch erweisen ( - doch so schlimm war's am Ende gar nicht). Zwar kann man natürlich auch den meisten Leuten ’ne Email schreiben (was ich anfangs auch getan hab), doch wenn wirklich mehrere Bewerber auf eine Wohnung kommen (und zur Zeit suchen wirklich viele Leute etwas, da gerade das neue Semester angefangen hat), ist das einfach zu langsam und umständlich für den Wohnungsanbieter – es führt also nichts um Anrufen drum herum. Am Anfang bat ich immer Freunde aus der WG oder Arbeitskollegen, diesen ersten Kontakt mit dem Vermieter oder den Leuten aus der jeweiligen Wunsch-WG herzustellen, am Ende jedoch hab ich mich auch immer öfter selbst versucht (auch wenn ich nicht immer alles verstanden hab). Meine Zielsetzung war klar: Ich wollte ein Einzelzimmer (weil von diesem geteilten Zimmer hatte ich echt genug) ab 1. November für 5 Monate (weil Ende März 2007 ist ja mein Praktikum schon wieder vorbei), möglichst zentrumsnah (um nachts zur Not auch nach Hause laufen zu können, nachdem man weg war – sowie auch um mit den Leuten meiner jetzigen WG leichter in Kontakt bleiben zu können), in der Preislage meiner alten Wohnung (nicht viel mehr als 350 € - was im Zentrum Madrids nicht wirklich leicht zu finden ist), Waschmaschine, möglichst mit Schreibtisch und Internet (WiFi) und idealerweise mit Spanischsprechenden Mitbewohnern. Und was soll ich sagen – meine Wünsche haben sich allesamt erfüllt *freu*. Aber es war auch ein hartes Stück Arbeit.
Das Schwerste war, sich erstmal aufzuraffen und anzufangen. Eigentlich wollte ich sofort den Montag nach dem Granada-Trip mit der Wohnungssuche anfangen, aber vielmehr als ein unmotiviertes Anklicken einiger Anzeigen und ein paar halbherziger Email-Anfragen meinerseits kam dabei nicht raus. Dienstag kamen mir dann die Freikarten für das Tennis-Masters ganz gelegen – sodass vor Mittwoch nichts wurde, Aber dann ging’s richtig los. Ich hab in eigentlich jeder freien Minute (auch am Wochenende) Leute angerufen (oder anrufen lassen *g*), Termine ausgemacht und Wohnungen besichtigt (in der Woche dann nach Arbeitsschluss, versteht sich). Mein zweites Zuhause war die Metro ;-), und meine Prepaidkarte für’s Handy konnte ich auch zweimal in der Woche aufladen. Und was ich da manchmal für’n Schrott gesehen hab – es haben echt nur noch Zimmer ohne Fenster gefehlt (kein Sch***, so was wird hier echt vermietet – nich war Jessi ;-)). Und das obwohl ich durch vorherige Anrufe mein Wunschprofil schon abgecheckt hatte. Am geilsten fand ich immer, wenn die Vermieter dann anfingen mir vorschreiben zu wollen, dass absolut keine andere Person außer mir in das Zimmer/die Wohnung kommen darf („Vivimos muy tranquilo aqui“). Ich stand dann immer nur grinsend da und hab genickt, während ich mir dachte „Das glaubt ihr doch selbst nicht, oder?“. Aber die Wohnungen waren dann auch gleich tabu für mich, denn wenn man da unterschreibt, und dann taucht der Vermieter mal unverhofft auf, wenn man gerade Besuch hat (von Partys mal ganz abgesehen), ist man nicht nur die Wohnung, sondern (was viel mehr weh tut) auch die Kaution (meist eine Monatsmiete) los. War am Wochenende schon etwas pessimistisch gestimmt, weil ich noch nicht wirklich etwas Passendes gefunden hatte (und dann hat auch noch der blöde Alonso den WM-Titel gewonnen – aber Schumi hat wenigstens noch mal ’ne geile Show geliefert :-)). Aber diese Woche hat sich dann alles zum Guten gewendet. Erst hab ich am Montag ’ne supergeile Bude besichtigen dürfen (mein Zimmer wäre zwar relativ klein gewesen, aber der Rest war riesig, mit Basketball-Court und Swmming Pool vor der Haustür; die Wohnung erfüllte zudem alle weiteren o.g. Anforderungen) - leider haben sich die 3 Mädels dann doch für ein weiteres Mädel entschieden – aber immerhin wurde ich zu einem Abendessen zum Üben und Verbessern meines Spanischs eingeladen :-). Und gleich tags darauf – am Dienstag - gab’s die nächsten zwei tollen Wohnungen zu sehen (jaja es ist wie immer - erst eine Woche lang nur Schrott und dann gleich zwei coole Buden auf einmal). Erst ’ne absolute geniale, 120 qm (!) große Hightech-Bude mit allem was man sich so wünschen kann (hier die zugehörige Anzeige). Und die Mitbewohner waren auch sehr cool – ein 29jähriger Spanier aus dem Süden (Extremadura) und eine 26järige Studentin aus Südamerika (Peru). Zwei kleine Schönheitsfehler gab’s aber doch: Es war etwas weit draußen im Norden (zwar immer noch relativ nah zu meiner Arbeit mit 5 Metro-Stops Entfernung, aber zum Zentrum braucht man halt immer mind. ’ne halbe Stunde – schlecht für zum mal kurz weggehen in der Woche. Und zum anderen waren die 360 € Miete Nebenkosten dann doch mehr, als ich ausgeben wollte. Aber zum Glück gab’s ja noch die zweite Wohnung: Nicht wie weg von meiner alte Bleibe (Metro-Station „Puerta del Angel“; nur 2 Stationen von Gran Vía entfernt), etwas weiter südlich gelegen, aber eben immer noch sehr zentrumsnah. Und auch hier fand ich alles was ich gern haben wollte (eigenes Zimmer, ordentliches und großes Bad, Küche und Wohnzimmer, nette Mitbewohner (2 nette Spanier – Juan und Jesus *g*), Internet und ’ner guten Umgebung (200 m weiter beginnt ein herrlicher kleiner Park, davor ist ein Rieseneinkaufscenter mit ca. 40 Geschäften, Restaurants, Fitnessstudio, 8 Tennisplätzen und und und…; des weiteren sind wir hier von leckeren Tapas-Bars nur so „umzingelt“ ;-)) - und das Ganze für 50 € weniger pro Monat. Es war zwar eine schwere Entscheidung zwischen den beiden letztgenannten Wohnungen, aber letztendlich gaben die Kohle und die Nähe zu meiner alten Bude (und damit zum Zentrum) den Ausschlag. Bin jedenfalls superglücklich, dass ich den Schritt mit dem Umzug gewagt habe und sehr zufrieden mit meiner neuen WG – ich glaube ich werd hier noch viel Spaß haben.
1 Comments:
Hi, so tut mir leid, dass ich dich hier mit nem "könnte ich dein zimmer übernehmen" post vollspam, während du gerade erst eingezogen bist (aber du hast es einfach zu gut beschrieben ;) ) . Naja, würd mich freuen, wenn du dich bei Gelegenheit mal bei mir melden könntest martiberger ad hotmail.com
Danke!
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